Allgemein

Sicheres Aufbewahren von Teleskop und Zubehör
Amateurastronomen, die ihre Sternwarte nicht stationär betreiben, sondern ihre Ausrüstung vor und nach jeder Beobachtungssitzung auf- und wieder abbauen oder über mehrere Teleskope verfügen, benötigen für ihre Optik und das Zubehör einen gut geschützten Lagerplatz.

Es ist allerdings oft schwierig, über den Astro-Fachhandel für sein Teleskop mit individuell montiertem Zubehör (z.B.: Okularauszug, Reducer, Kameraequipment, Montageschienen, Taukappe etc.) einen passenden Aufbewahrungsbehälter zu finden. Die einfachste und meist günstigste Lösung besteht darin, sich selbst eine individuell konzipierte Aufbewahrungsbox zu bauen. Die dazu benötigten Materialien sind unkompliziert über einen nahegelegenen Baumarkt und/oder das Internet zu erwerben. Mit Kreativität und entsprechendem zeitlichen Aufwand kann eine optisch ansprechende Aufbewahrungsbox gestaltet werden, die sich durchaus gut in das vorhandene Mobiliar eines Wohnraums einfügt.

Die Abbildungen 1 bis 3 zeigen die fertig erstellte Aufbewahrungsbox für mein Schmidt-Cassegrain-Teleskop, ein Celestron C11 XLT. Der Innenraum der Box ist sowohl für den Aufbau zur Sonnensystem Fotografie (bestehend aus C11 mit Okularauszug) als auch für den Aufbau zur DeepSky-Fotografie (bestehend aus C11 sowie Hyperstaraufsatz mit adaptierter DSLRKamera, Taukappe und Hauptspiegel-Microfocuser) konzipiert. Taukappe und Filterrad mit Planetenkamera finden ebenfalls Platz. Das Stativ kann auf dem Deckel der Box auf aufgeklebtem Filz abgestellt werden (Abb. 4 und Abb. 1).

Der Aufbau besteht aus Fichten-Leimholzplatten. Die vier Seitenwände wurden auf die Bodenplatte aufgesetzt und mit dieser sowie untereinander durch rostfreie Holzschrauben befestigt. Vier lenkbare Transportrollen (zwei davon mit Feststellbremse) sorgen für die nötige Mobilität, damit man die Box zwischen deren Abstellort und dem Beobachtungsplatz manövrieren kann (Abb. 5). Drei Scharniere verbinden den Deckel mit der Rückwand der Box. Eine Klappenbeschlag-Gasdruckfeder sorgt für eine geschmeidige Klappbewegung des Deckels und hält diesen sicher in geöffneter Position (Abb. 6). Der an der vorderen Seitenwand angebrachte Sockel stützt den Deckel ab, damit dieser die Last des Stativbeins trägt. Die Aufbewahrungsbox eignet sich auch hervorragend zur Erstellung von Kalibrieraufnahmen (Bias und Darks). Hierzu befindet sich in der vorderen Seitenwand eine kleine Aussparung, durch welche die benötigen Daten- und Stromkabel für die Astrokamera geführt werden (Abb. 7).

Eine ganz wichtige Aufgabe der Aufbewahrungsbox sei noch besonders erwähnt. Speziell bei temporärem Sternwartenaufbau während der kalten Jahreszeit löst die Box ein äußerst heikles Problem: Die Kondensation von Wasser an Teleskop und Zubehör. Durch die gute Innenisolierung wirkt die Box wie eine Thermoskanne. Dadurch wird das kalte Equipment über mehrere Stunden langsam wieder an die warme Raumtemperatur angeglichen. Die als Inneneinlagen verwendeten Verpackungs-Schaumstoffplatten können beispielsweise über die Firma Eurofoam bestellt werden. Bezeichnung der Schaumstoffplatten: Zuschnitt D35 E220 weiß; verschiedene Stärken sind mit individuellem Zuschnitt erhältlich. Die Kunststoffplatten lassen sich gut mittels Zweikomponenten-Epoxidharzkleber im Inneren der Box anbringen. Ein in der Box aufgestelltes Luftfeuchtigkeitsmess-gerät gibt Rückmeldung über die Lager-bedingungen und beugt einer zu feuchten Dauerlagerung vor. Bis heute musste aber noch nie mit Trockenmittel nachgeholfen werden (Abb. 8). Um die Aufbewahrungsbox optisch auf Hochglanz zu bringen, wird diese mit feinem Schleifpapier (220er-Körnung) abgeschliffen und anschließend mit transparentem Hartöl (z.B. Clou Hartöl Transparent) eingestrichen.

Autor: Bernhard Suntinger

Webseite des Autors: www.unendlicheweiten.at

Abb. 1: Fertige Aufbewahrungsbox, geschlossen
Abb. 2: Fertige Aufbewahrungsbox, geöffnet
Abb. 3: Blick ins Innere. Die Schaumstoffplatten schützen vor Stößen und dienen als Wärmeisolierung.
Abb. 4: Stativbein auf Filzmatte abgestellt
Abb. 5: Lenkbare Transportrolle mit Bremse
Abb. 6: Scharnier und Gasdruckfeder
Abb. 7: Stützsockel und Kabel für Kalibrieraufnahmen
Abb. 8: Zubehör und Luftfeuchtigkeitsmessgerät

Schattenwerfer gegen Lichtverschmutzung
Nach vielen Jahren mobilen Beobachtens kam mit dem Bau unseres Hauses endlich die Gelegenheit, eine eigene Sternwarte aufzubauen. Es ist ein zur Rolldachhütte umgebautes Gartenhaus mit 2,5 m x 3,0 m Grundfläche aus dem Baumarkt. Sie liegt südlich von Mainz in Rheinhessen an einem westexponierten Hang am Rande einer größeren Grünfläche.

Nach Nordosten und Osten ist der Blick durch die Lage am Hang und durch unser Haus komplett verstellt, was aber angesichts der nur 40 km entfernten Lichtkuppel des Frankfurter Flughafens in dieser Richtung fast kein Verlust ist. Die Beobachtungsbedingungen fallen trotz der Nähe zum Rhein-Main-Gebiet unter „mäßiger Landhimmel“ oder besser „gute Stadtrandbedingungen“. Hauptproblem ist eher die lokale Lichtverschmutzung durch wachsende Gewerbegebiete und allgemein unangepasste Außenbeleuchtung, die auch hier allgegenwärtig ist.

Während man gegen das allgemeine Anwachsen von Bebauungen als Einzelperson wenig tun kann, können in der unmittelbaren Umgebung durchaus Schritte gegen störenden Lichteinfluss getan werden. Straßenlampen stellen wohl die größte Plage für den Beobachter dar, wenn sie nicht nur den Himmelshintergrund aufhellen, sondern auch direkt den Beobachtungsplatz anstrahlen. In meinem Fall wird die Umgebung gleich durch drei Lichtquellen rund um die Uhr ausgeleuchtet: die Straßenlampen der eigenen Straße, die Lampen der unmittelbar anschließenden Umgehungsstraße und eine Reihe von Lampen eines an grenzenden Gehweges, die den Südhorizont beeinträchtigen. Zwei recht einfache Maßnahmen haben mir geholfen, die schlimmsten Auswirkungen direkter Lichtverschmutzung an meiner Sternwarte abzumildern.

Maßnahme 1: Störende Einzellampen abschatten
Viele Lampen sind so konstruiert und aufgestellt, dass sie beim Beobachten mehr oder minder direkt in das Fernrohr strahlen. Mein Plagegeist ist eine Gehweglampe, die in südlicher Richtung und zusätzlich etwas oberhalb meiner Sternwarte steht. Dadurch geht nicht nur der südöstliche Horizont verloren, sondern die ganze Sternwarte wird so ausgeleuchtet, dass eine Dunkeladaption kaum möglich ist. Kann man eine Lampe durch die Stadtverwaltung nicht abstellen lassen, muss man probieren, sie anderweitig „auszuschalten“. In meinem Fall mache ich das mit einer mobilen Abdeckung, die an einer langen Stange angebracht ist und die ich bei Bedarf an die Lampe lehne (Abb. 1). Das nach unten und hinten fallende Licht leuchtet den Gehweg einwandfrei aus, der Himmelshintergrund wird in Richtung um die Laterne aber drastisch dunkler. Als Bastler verwendet man so viel vorhandenes Material wie möglich. Der Schattenwerfer selbst besteht aus Restematerialien von einer Baustelle: Ungefähr ein Quadratmeter Noppenfolie (dient zur Isolation von Kellerfundamenten) und Aluminiumprofilreste (Abb. 2). An einem zentralen U-Profil sind rechtwinklig zwei halbrund gebogene Flachbänder befestigt, die als Träger für die Noppenfolie dienen. Anstatt eine unhandliche, vier Meter lange Aluminiumstange zu kaufen, besorgte ich mir einen ausziehbaren Teleskopstiel, der zur Befestigung einer Baumschere oder eines Pflückkorbs gedacht ist (Gartenfachhandel oder Baumarkt, ca. 40 Euro, (Abb. 3). Auf 390 cm ausziehbar dient er jetzt sowohl der Obsternte im Garten als auch der Astronomie und kann Platz sparend eingefahren aufbewahrt werden. Als Adapter zum Teleskopstiel dient eine lange Mutter (Abb. 4), in die analog zum Originaladapter am Pflückkorb eine Nut für die Sicherungsschraube gefeilt ist und die über ein Stück Gewindestange am U-Profil befestigt ist. Durch leichten Druck unter den Schirm der Gehweglampe steht der Schattenwerfer relativ fest, bei Wind könnte aber noch eine zusätzliche Sicherung, z. B. durch eine Schnur um den Pfosten der Lampe, sinnvoll sein. Bis jetzt ist den zahlreichen mit ihrem Hund Gassi gehenden Spätspaziergängern noch gar nichts aufgefallen …

Maßnahme 2: Abschattung unmittelbar in der Sternwarte
In den wenigsten Fällen lässt sich eine Lampe so effektiv wie in meinem Fall abschatten. Je nach Beobachtungsrichtung stören bei mir auch andere, weiter entfernte Lampen. Dann bleibt noch eine variable Beschattung unmittelbar in der Sternwarte. Ich verwende dazu eine Hartfaserplatte aus der Rückwand eines ausgemusterten IKEA-Schrankes, die praktischerweise bereits eine schwarze Seite hat (Abb. 5). Befestigt wird die Platte mit Hilfe von Rundkopfschrauben, die im regelmäßigen Abstand an der Innenseite der Südwand angebracht sind. Die Platte wird mit zwei bereits vorhandenen Bohrungen einfach über die passenden Schraubenköpfe gehängt und steht dann einen Meter über die Oberkante der Sternwarte hinaus. Damit lässt sich je nach Position am Fernrohr und Blickrichtung jeweils die passende Richtung abschatten. Alle diese Maßnahmen können nur eins bewirken: Lokale Lichtverschmutzung etwas einzudämmen, die eigenen Beobachtungsmöglichkeiten ein bisschen zu verbessern und damit den Beobachtungsspaß zu heben. Wirklich dunkler Himmel ist aber durch nichts zu ersetzen …

Autor: Axel Thomas

Abb. 1: Der Schattenwerfer, so wie er in der Nacht unter einer Gehweglaterne platziert wird
Abb. 2: Der eigentlich Schatten werfende Teil besteht aus Restmaterialien: Aluminiumprofile und Noppenfolie. Der orangefarbene Griff unten ist die Kupplung an der Teleskopstange.
Abb. 3: Die Rückseite des Schattenwerfers, hier mit dem Teleskopstiel in seinem eigentlichen Aufgabenbereich als Gartengerät
Abb. 4: Die Verbindung zur Teleskopstange (links) besteht aus einem entsprechend bearbeiteten Sechskantmaterial am Schattenwerfer (rechts). Die Arretierungsschraube des Teleskopstiels (mit Sterngriff) sorgt für eine sichere Befestigung.
Abb. 5: Eine Hartfaserplatte, aufgehängt an der Sternwarteninnenwand, dient als Schattenwerfer für den Sternwarteninnenraum.

Modifizierungen des Astrostuhls von Berlebach
Der Astrostuhl von Berlebach ist vielen sicherlich bekannt.
Bei den älteren Modellen war die Klemmung des Sitzes etwas zu schwach. Hier wird gezeigt, wie man das optimieren kann.
Ein weiterer Beitrag zeigt, wie Lagerung und Transport des Stuhls verbessert werden können.

Viele kennen sicher den Astrostuhl von Berlebach.
Das ist eine feine Sache aber die älteren Modelle leiden darunter, dass sich die Sitzfläche gerne selbständig mit einem leisen rattern nach unten bewegt. Das Problem ist seit einiger Zeit bei den neueren Modellen behoben aber dafür sind die deutlich teurer geworden.
Ich habe noch ein älteres Schätzchen und habe das Problem wie folgt behoben.

Zuerst habe ich an jeder Seite ein Holzbrettchen in den Spalt geschoben, um das beachtliche seitliche Spiel von ca. 10 mm auszugleichen. [Abb. 2 und 3] Das von Berlebach angebrachte Federelement kann das seitliche Spiel nicht ausreichend kompensieren. Das Brettchen auf der linken Stuhlseite mit dem Federelement, ist deshalb am unteren Ende keilförmig angeschrägt, um möglichst weit in die Feder hinein geschoben werden zu können [Abb. 4]. Es ist nicht weiter befestigt, aber man könnte es, wenn man möchte, noch mit einem kleinen Schnipsel doppelseitigen Klebeband gegen herausfallen sichern.

Abb. 1: Der modifizierte Astrostuhl von Berlebach.
 
Abb. 2: Brettchen an der rechten Stuhlseite lose im Federelement.

Das Brettchen an der gegenüber liegenden Seite ist mit einem kleinen Nagel fixiert, [Abb. 5] so dass es nicht herausfallen kann. Die Feder braucht so nur noch ca. 1 mm Spiel ausgleichen und ist durch das angeschrägte Brettchen auch steifer geworden. Die Sitzfläche kann sich jetzt nicht mehr so stark seitlich verkannten.
Dann habe ich einen Gummistreifen aus einem alten Fahrradmantel ausgeschnitten und das Profil mit einer Schleifscheibe ab radiert, so dass es noch zwischen den seitlichen Rückenstreben des Stuhls und dem Sitz passt. Anschließend habe ich es mit der ehemaligen Profilseite nach außen und einer Schraube oben wie unten gleichermaßen befestigt. [Abb. 3 und Abb. 6]. Dabei ist wichtig, dass die Gewebeeinlage im Mantelstück beim abschleifen möglichst nicht verletzt wird, denn das Ganze wird erheblich beansprucht (gequetscht und gezogen). Ein reines Gummiband ohne Gewebeeinlage funktioniert nicht zufriedenstellend und geht schnell kaputt. Auf diese Weise wird die Selbsthemmung der Sitzfläche deutlich verbessert und sie rutscht nicht mehr selbstständig nach unten.

Abb. 3: Brettchen an der linken Stuhlseite fixiert.
 
Abb. 4: In das Federelement eingeschobenes Brettchen.
Abb. 5: Mit Nagel fixiertes Brettchen an der linken Stuhlseite.
 
Abb. 6: Mit Schrauben befestigter Gummiestreifen.

Viel Spass beim Basteln. – Und Vorsicht mit den Fingern beim abschleifen des Profils vom Fahrradmantel.

Autor: Christoph Jelsen

Beim Transport des Berlebach-Stuhls ist es lästig, dass der Sitz und das Gestell keine kompakte Einheit bilden. Die Bilder zeigen, wie das geändert werden kann. Es wurden mit einfachen Alu-Winkeln Halterungen an das Gestell angeschraubt, um der Sitz senkrecht mit dem Gestell zu verbinden. Das ist nicht nur für den Transport günstig, auch die Lagerung ist viel einfacher. Die Alu-Winkel gibt es als Stangenmaterial im Baumarkt. Das Winkelprofil am Sitz hat die Abmessungen 20 x 20 x 100 mm. Am Gestell ist ein 40 x 10 x 100 mm Alu-Profil verschraubt . Der kürzere Schenkel musste abgesägt werden, weil es das Profil so nicht gibt. [Abb. 3]
Abb. 1. Der "zusammengelegte" Stuhl steht gemeinsam mit meinen Dobson unter der Schutzhaube auf einem Rollwagen.
Abb. 2: Dieses Bild zeigt, wie die Alu-Winkel ineinander greifen, um den Sitz zu halten.
Abb. 3: Die beiden Winkelprofile im Detail am Sitz und am Gestell.
Autor: Hubert Hermelingmeier

Astronomie und Mobilität
Viele Sternfreundinnen und Sternfreunde kennen das Problem, dass ein Beobachten der Sterne von zu Hause aus nicht möglich ist. Sei es, dass man keinen Garten oder einen geeigneten Balkon besitzt, oder man verfügt über einen kleinen Garten oder Balkon, dann versperren Bebauung und/oder Vegetation die Sicht auf einen Großteil des Himmels.

Oder, die Sicht ist perfekt, doch der Nachbar erweist sich als Beleuchtungsfetischist und sein Garten ist heller beleuchtet als manche Innenstadt. Gerade um die Weihnachtszeit beleuchten manche Mitbürger exzessiv Haus und Garten, so dass man den Himmel nur noch erahnen kann. Da hilft nur noch die Flucht in die Natur.

Abb. 1: Holzkasten

Der Aufbau erfolgt meist noch in der Dämmerung unter der Nutzung des restlichen Tageslichts. Dann wartet man auf die Sterne und hat später einen langwierigen Abbau des Teleskops in der Dunkelheit oder bei spärlichem Licht vor sich.

Die Gründe für den Bau meiner mobilen Sternwarte lagen anders. Als Buchautor stellte ich bei Lesungen in Buchgeschäften oder Ausstellungen immer wieder fest, dass die Gäste häufig den Wunsch hatten, die besprochenen Objekte mit eigenen Augen durch ein Teleskop zu sehen. So nahm ich dann mein kleines Newton Spiegelteleskop (Öffnung: 100 mm Durchmesser) zu meinen Lesungen mit. Doch der Auf- und Abbau brauchten Zeit, die nicht jeder Gast zu warten bereit war. Besonders nach dem Abbau war kaum noch jemand da, um den man sich noch kümmern konnte. Gerade das kalte Wetter im Winter schreckte viele zurück. Obwohl warme Kleidung empfohlen wurde …

Abb. 2: Auszug

Ich suchte nach einer schnellen Lösung. Das Teleskop musste mit dem Auto verbunden sein. Ich wollte es wie eine Schublade aus dem Wagen ziehen und wieder darin verstauen. Eine Holzkonstruktion aus einem von drei Seiten umschlossenen Holzkasten und einem Holzkreuz erwies sich schon beim Zusammenbau als zu wackelig. Deshalb gab ich einer schweren Stahlkonstruktion den Vorzug. Unter Beibehaltung des Holzkastens schweißte ich aus U-Profilstahl von 65 mm Breite, 45 mm Höhe, 5 mm Steg ein Kreuz, welches das Teleskop trägt, dazu einen Auszug aus und Flachstahl. Die Konstruktion hier nun im Einzelnen:

 Abb. 3:  Kreuz mit Bohrungen 

Der Holzkasten Er dient lediglich als Aufbewahrungsort im Auto während des Transports (Abb. 1) und besteht aus drei alten Regalbrettern aus Sperrholz und fünf Kanthölzern. Vier Kanthölzer bilden eine Führung für den Auszug, das fünfte dient der Stabilität als Verbindungsstrebe am vorderen Ende. An der Rückwand ist ein Rollladengurt angebracht. Er ist längenbegrenzt und dient als Sicherheitsgurt dazu, dass im Dunklen der Auszug nicht zu weit aus dem Kasten gezogen wird. Ferner befindet sich an der Rückwand ein kleiner Kasten mit einem Loch an der Unterseite.

Abb. 4:  Kreuz von oben, Aufnahme der Utensilien 

In ihm wird der Akku aufbewahrt und vor Beschädigung geschützt. Das Loch an der Unterseite dient dazu, den Akku zur Entnahme hochzudrücken, um ihn dann von oben besser greifen zu können. Das Loch in der Rückwand diente einmal einer automatischen Kabelaufwicklung für die Stromversorgung des Teleskops, die ich aus einem alten Staubsauger entnommen habe. Ich wollte damit vermeiden, dass das Kabel beim Zurückschieben des Auszugs ins Auto zwischen die Eisenschienen gerät und beschädigt wird. Allerdings war die Zugbelastung auf das Kabel und den Anschluss zu groß, so dass ich sie wieder entfernte. Zwei auf die beiden unteren Kanthölzer angebrachte Winkelstähle dienen zur Reibungsminderung auf dem Holz.

Abb. 5:  Kreuz von unten mit den Stativbeinen 

Der Auszug Mit dem Auszug lässt sich das Teleskop weiter vom Fahrzeug wegziehen, so dass man auch über dem Auto Sterne beobachten kann (Abb. 2). Ohne diesen Auszug ist eine Beobachtung in dieser Richtung nicht möglich. Die beiden auf der oberen Sprosse aufgeschweißten Stahlstücke dienen als Mitnehmer, wenn das Teleskop wieder in den Wagen geschoben wird. Die beiden 65er-U-Stähle links und rechts dienen als Führung für das Kreuz. Das Kreuz Auf das Kreuz (Abb. 3), ebenfalls bestehend aus 65er-U-Proflstahl, wird das Teleskop montiert. Auf dieses Kreuz können von den Bohrungen her ein ETX 70, ein ETX 90, ein ETX 125 und ein LX 90 montiert werden. Das U-Profil des Kreuzes zeigt zum Boden. Lediglich einer der vier Kreuzarme ist nach oben geöffnet (Abb. 4). Er wurde mit Samt ausgekleidet und dient zur Aufnahme der Handbox, Okulare und anderer Utensilien. In der hohlen U-Unterseite werden die Stativbeine untergebracht, eins davon verschwindet komplett (Abb. 5). Mit diesem Konstrukt bin ich in der Lage, an jedem mit dem Auto erreichbaren Ort Teleskopbeobachtungen durchzuführen.

Abb. 6:  Durch die Bauart des Teleskops bedingte Platzersparnis nach oben 

Der einzige Nachteil besteht darin, dass man sich zu dem Teleskop durch seine Bauart bedingt hinabbeugen muss (Abb. 6) … Doch bei jedem Einsatz bin ich von dieser Konstruktion immer wieder aufs Neue begeistert.

Autor: Ralf Kratzke

Quellenhinweis:
[1] Homepage des Autors: www.sternenmännchen.de